Sie wollen keine Lösung,

denn sie lieben das Problem

 

Unser Statement zum Fall der Brandmauer

 

 

Eigentlich hatten wir uns als Band einmal darüber geeinigt, uns nicht als Facebook-Politiker zu engagieren und einen ohnehin völlig hysterischen und überfüllten Diskursraum noch mehr zu beladen. Aber die Zeiten ändern sich. In der aktuellen Situation erscheint es uns notwendig, jeden uns zur Verfügung stehenden Kanal zu nutzen und mitzuhelfen, die Dinge ins aus unserer Sicht richtige Licht zu rücken.

 

 

Wir werden versuchen aufzuzeigen, dass

1. die Gesetzesinitiative keinerlei logischen Zusammenhang hat zum angeblichen Auslöser, der Bluttat in Aschaffenburg,
2. das Einreißen der Brandmauer Zweck der Aktion war und nicht Mittel – und dass die Aktion insofern auch nicht als gescheitert betrachten kann.
3. alle etwas tun müssen, vor allem aber Menschen potenzielle Unionswähler*innen etwas tun können.

 

Die Merz-Union und die FDP haben am Mittwoch einen Entschließungsantrag und am Freitag einen Gesetzesentwurf für eine menschenverachtende Verschärfung der Migrationspolitik in den Bundestag eingebracht, von dem sie wussten, dass sie nur mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit bekommen würden. Aufgrund des Verantwortungsgefühls der Abweichler*innen in den Reihen von FDP und Union kam es Gott sei Dank nicht zur Verabschiedung. Aber die treibenden Kräfte haben gezeigt, wozu sie fähig sind. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies der letzte Vorstoß in diese Richtung war.

 

 

Begründet wurde das alles von Merz, weil es sachpolitisch aus seiner Sicht die einzig richtige Möglichkeit ist und derartig dringlich, dass man keine Rücksicht darauf nehmen könne, woher die Mehrheit dafür komme.

 

 

Wir halten das für eine bewusste Lüge ohne jede machtpolitische Notwendigkeit.

 

1. Der fehende Zusammenhang zwischen Bluttat und Gesetz

 

 

In Aschaffenburg hat ein psychisch kranker Mann, der bereits mehrfach durch Gewalt auffällig war, ein zweijähriges Kind marrokanischer Abstammung und einen 41-Jährigen, der helfen wollte, mit einem Küchenmesser getötet, sowie ein weiteres Kind und zwei Erwachsene verwundet. Unfassbar. Unfassbar traurig, dass es den Zuständigen nicht möglich war, diese Tat zu verhindern. Obwohl der Täter psychiatrisch betreut wurde (selten genug bei Geflüchteten) und trotz all der Asylrechtsverschärfungen und Kompetenzausweitungen für Polizei und Grenzschutzbehörden der letzten Jahre (https://mediendienst-integration.de/artikel/regeln-fuer-zurueckweisungen-und-abschiebungen.html).

 

 

Der Täter von Aschaffenburg war vollziehbar ausreisepflichtig und hatte angekündigt, selbständig ausreisen zu wollen, woraufhin das Asylverfahren geschlossen wurde und die bayerischen Behörden dem psychisch kranken Gewalttäter offensichtlich ohne weitere Prüfung vertrauten. Das heißt: Der geltende Rechtsrahmen war nicht das Problem, sondern die mangelnde Fähigkeit und/oder Bereitschaft deutscher und insbesondere bayerischer Behörden, adäquat mit einem hinreichend aktenkundigen Täter umzugehen. https://www.mainpost.de/ueberregional/bayern/bayern/verdaechtiger-von-aschaffenburg-war-ausreisepflichtig-art-11697152  Leider sind all diese Details aber nicht Gegenstand der Debatte in einer patriarchal-rassistischen Medienöffentlichkeit. Das einzig relevante Detail für die Öffentlichkeit ist die Herkunft des Täters.

 

 

Die Merz-Union gibt vor, die Opfer vor Gewalt schützen zu wollen. Zu den im 5-Punkte-Plan genannten Maßnahmen zählt die Zurückweisung von Asylsuchenden ohne rechtsstaatliches Verfahren, also de facto die Beendigung des Rechts auf Asyl (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.was-ist-der-5-punkte-plan-liste.c689f922-a1a0-4a36-8d1f-779bc3a362ee.html ). Das Angebot, das die Merz-Union beispielsweise der Familie des zweijährigen Opfers macht, ist, Drittstaatlern wie ihnen eben gerade keinen Schutz vor Gewalt und Verfolgung zu geben, sondern sie (auch die Kinder) für die Dauer eines Asylverfahrens im Ausland zu inhaftieren. Anklagepunkt: Migration.

 

 

Natürlich ist das Vorhaben ohnehin reine Politiksimulation, wie die aktuellen Grenzkontrollen zeigen (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/reaktionen-grenzkontrollen-polizeigewerkschaft-kritik-100.html). Abgesehen davon wären dauerhafte Grenzkontrollen - wenn überhaupt – nur durch die Erklärung eines Notstands europarechtlich zulässig. Für diesen Notstand fehlt jedoch jede Verhältnismäßigkeit (https://open.spotify.com/episode/6v0yMbngdZqRsdN3z40CH0) , wenn man bedenkt, wie viele Tote die Union und die FDP durch die Verweigerung eines Tempolimits in Kauf nehmen oder durch die Exklusion von trans- und non-binären Personen aus dem Gewalthilfegesetz (https://taz.de/Gewalthilfegesetz-im-Bundestag/!6062298/ ). 

 

 

Wie man es dreht und wendet: Der Entwurf ist nicht nur blanker, rassistischer Bullshit, sondern entbehrt einfach jeglicher logischer Verbindung zu dem Fall in Aschaffenburg. Die beiden Dinge haben bei Lichte betrachtet rein gar nichts miteinander zu tun – außer man bemüht rassistische Vorurteile.

 

Sie scheißen auf unsere Sicherheit und arbeiten stattdessen mit denen zusammen, die unsere Freunde deportieren wollen, unsere Namen auf Todeslisten schreiben und sich vom Kreml bezahlen lassen.

 

2. Das Einreißen der Brandmauer war nicht Mittel sondern Zweck der Aktion.

 

 

Seit dem Ende der Ampel waren die Umfragewerte der meisten Parteien recht statisch und die Union mit Riesenabstand größte Partei. Hätte Merz einfach nichts getan, wäre er im Schlafwagen zur Kanzlerschaft gefahren. Es bestand keinerlei machtpolitische Not für diesen Vorstoß, die Union handelte aus freien Stücken als sie einen Entschließungsantrag und später einen Gesetzesentwurf einbrachte, von dem sie wusste, dass er nur mit den Stimmen der Faschisten eine Mehrheit finden würde.

 

 

Das lässt nur einen Schluss zu: Man sieht sich in der Union inhaltlich einfach deutlich weiter von SPD und Grüne entfernt als von den Faschisten. Das Parteiprogramm der Union entspricht ja auch in weiten Teilen derjenigen der AfD von der letzten Bundestagswahl (https://www.sueddeutsche.de/bayern/bundestagswahl-2025-soeder-csu-afd-positionen-analyse-li.3186208 ). Letztere hat sich zwischenzeitlich nur noch weiter radikalisiert. 

 

 

Warum diese Nähe?

 

 

Friedrich Merz ist durch und durch geprägt von Big Money (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-friedrich-merz-1.4191123 ). Er hat den Großteil seines Erwerbslebens für Blackrock und andere Großinvestoren gearbeitet und ist selbst mehrfacher Millionär. Es ist historisch keine Neuigkeit und in Ländern wie den USA gerade sehr offen zu beobachten, wie Superreiche Symbiosen mit dem Faschismus eingehen oder gleich beides in Personalunion vereinen.

 

 

Das hat einen recht einfachen, aber scheinbar doch zu selten durchschauten Zweck: Die Entsolidarisierung der Bevölkerung. Sie wollen Arme gegen noch ärmere ausspielen, damit niemand mehr auf die Idee kommt, dass man ja die Vermögenssteuer scharf stellen, die Erbschaftssteuer reformieren, klimafeindliche Subventionen streichen und Finanztransaktionen vernünftig besteuern könnte. Stattdessen soll der Staatshaushalt saniert werden durch das Streichen beim Bürgergeld und bei Asylbewerberleistungen. Bei den Ärmsten im Land. Big Money wird unterdessen weiter dereguliert und aus der Verantwortung gelassen.

 

 

So betrachtet erscheint es auch plötzlich zweckdienlich, ein Büschel von Maßnahmen zur Abstimmung zu stellen, von der beispielsweise sogar die Gewerkschaft der Polizei sagt, dass sie undurchführbar sind (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/reaktionen-grenzkontrollen-polizeigewerkschaft-kritik-100.html )  – vom katastrophalen Kosten-Nutzen-Verhältnis mal abgesehen. Sie wollen keine Lösung, denn sie lieben das Problem. Das Narrativ von Migration als Problem am Leben zu erhalten, ist das wichtigste Ziel dieser Politik.

 

 

Deshalb darf man Friedrich Merz ruhig ernst nehmen, wenn er sagt, dass er mit sich im Reinen sei, dass er es versucht habe (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/asylpolitik-union-afd-abstimmung-bundestag-liveblog ). Man darf ihn ernst nehmen, wenn er sagt, er sieht sich gestärkt. Denn: Die Brandmauer ist eingerissen, Mission accomplished. Die Merz-Union hat die vorletzte Sitzungswoche des alten Bundestags genutzt, um den Weg zu ebnen für eine weitere Machtoption nach der Wahl, wohlgemerkt der Machtoption mit den größten inhaltlichen Überschneidungen.

 

 

Da passt es ins Bild, dass vor der Einbringung in den Bundestag die anderen Parteien unüblicherweise nicht vorinformiert und zu Verhandlungen eingeladen waren (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/bundestag-abstimmungen-migration-merz-cdu-antraege-afd-fdp-bsw-100.html ).. Das riecht nach einer Kopie des österreichischen Playbooks: Die demokratischen Koalitionspartner solange vor den Kopf stoßen, bis die Gespräche platzen und man dann „mangels Alternativen“ mit Faschisten regieren kann. 

 

3. Was tun?

 

 

Man erschrickt über sich selbst, wenn man selbst als weißer Mann mit zunehmend weniger Ironie drüber spricht, wohin man denn auswandern könnte im Fall des Falls. Wir können nur erahnen, wie es gerade Menschen geht, die stärker im Fokus der Nazis stehen. Aber Resignation und Angst helfen in dieser Situation nicht weiter. Jeder und jede muss sich jetzt fragen: Brot kann schimmeln, was kann ich? Deshalb hier ein paar Vorschläge:

• Wenn ihr nicht wisst, wohin mit eurer Message, organisiert euch: Engagiert euch in der Seebrücke für Geflüchtete. Ihr könnt aber auch in die freiwillige Feuerwehr oder in den Schützenverein eintreten und dort stabil antifaschistisch agieren. Letztlich egal. Vereinzelung macht uns schwach.
• Wenn ihr Leute in eurem Umfeld aus dem Mitte-Rechts-Spektrum habt: Geht den unangenehmen Gesprächen nicht aus dem Weg mit der Nachbarin Erika oder dem Onkel Dieter. Vielleicht werdet ihr überraschende Ansatzpunkte finden für eine gute Diskussion. Das sind genau die Leute, auf die es ankommt. Menschen links der „Mitte“ können den Rechten und Konservativen schwer die Stimme entziehen.
• Wenn ihr selbst der FDP oder der Union nahesteht: Auf euch kommt es an! Informiert euch intensiv und prüft, ob das, was FDP und Union da tun, mit euren (vielleicht christlichen) Werten vereinbar ist. Wir sind uns ziemlich sicher: Gerhart Baum und Angela Merkel wählen diesmal fremd :)
• Und ganz allgemein: Äußert euch, geht dahin, wo die Menschen sind und sprecht mit ihnen über eure Gedanken dazu, vergewissert euch, dass ihr mit eurer Unsicherheit, eurer Angst und eurer Wut nicht allein seid. Geht auf Demos, Konzerte, ins Café, besucht alte Freund*innen. Das tut gut, das gibt Mut und das erzeugt ein antifaschistisches Wir-Gefühl, dass es so dringend braucht.

 

 

 

🏔️

 

Liebe alle!

 

Nach unserer Live-EP im Sommer ist nun die zweite Veröffentlichung für 2024: veröffentlicht. 

 

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WIR NEHMEN DIE SITUATION SEHR ERNST.

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Drei neue Songs, alle in der selben Tonart (wir haben es erst gemerkt, als es zu spät war. Transparency is everything.) Und dennoch so vielseitig wie selten. Finden wir. Und immer 100% Umwucht. Clever, witzig, dümmlich und lieb. Meistens. 

 

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1) REISEWARNUNG BAYERN

 

Er ist sehr ernst. 

Darauf, endlich mal wieder: @andre_wilmarowitsch, heimatlich an den Saiten, hier auch an der Markus-Söder-Gedächtnistrompete. 2 1/2 Töne bayerische Zünftigkeit.

Markus hats geliebt und gleich mitgemacht. 

Danke, Markus! 

Ein Heimatlied, würden manche sagen. 

Hört aber rein, bevor ihrs Oma und Opa zeigt (für die vielleicht lieber: Yolo)

 

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2) ZEIG MIR DEN WEG

 

Er ist sehr wild. 

Schon vor drei Wochen vorab veröffentlicht - kennt ihr ihn schon? 

Zieht die gute Jacke an, tut den Duft an euch ran. Zur Disko! ❤️ 🕺🏻

 

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3) YOLO. 

 

Er ist sehr schön. 

Ein musikalisches Alles. 

Des Zwiefachen Traditionsrhythmik im gemeinsamen Rausch mit schunkeliger Walzerromantik, umspielt von peruanischen Zehnsaitern.

Er ist einfach passiert. 

Wir haben ihn gern. 

 

Wir hoffen, ihr sie auch, alle drei. 🐻🐻🐻

 

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Wir verabschieden uns jetzt in die Winterpause: Neue Songs schreiben, Konzerte 2025 planen, Sauna.

 

Hört euch die EP an, teilt sie euren Liebsten, erzählt es weiter, gebt uns gern Feedback.

 

2024 war gut zu uns. Danke euch allen!

 

Wir melden uns. 

Team Umwucht

 

https://open.spotify.com/intl-de/album/0FfyVQd4m0Mw06z6bhBbmb

⚡️🕺⚡️ZEIG MIR DEN WEG⚡️🕺⚡️

ist auf allen Streamingkanälen. Dazu auch ein Video, hier und auf Youtube: Spontan gedreht, alles selbstgemacht (sieht man auch, gut so! 😇). 

 

Öffnet die App eures Vertrauens und hörts euch an, schauts euch an. 

Teilt den Song gern, wenn ihr ihn mögt. 

Dann die App schließen, die gute Jacke an und raus in die Stadt. 

Nicht nur bei uns zuhause, sondern auch überall gilt es ja: 

+++ Wenn du nicht ausgehst, muss der Club eingehen. +++

 

Audioproduktion: Dr. Umwuchts Tanzpalast mit Kraken Audio (Recording, Editing & Mix) und Flo Siller (Mastering)  

Kamera: ND, TK, AK (diy ftw!) 

Licht: Gunrail Autoscooter KG & Sandkirchweihs Beste

Schnitt: ND, AK

 

 

Ok, dankefein, ciao! 

Bis spätestens beim Wuchtiversum in den Haassälen!

(Bevor die Disko pleite geht)

 

Love,

Team Umwucht

Produktion: Dr. Umwuchts Tanzpalast mit BenKremerFilm

Kamera: Ben Krämer + Maya Levan

Licht: Markus Mai 

Recording, Mix & Master: Kraken Audio | Daniel Schobert

(c) Ceteris Partybus 2024

Geschätzte!

 

Es ist endlich soweit.

Unser neues Album ab sofort auch auf LP. 

 

IM ZENTRUM DER WIRKLICHKEIT. 

Zwölf Titel, heiter bis wolkig. U.a. auch Features mit MALONDA und Rainer von Vielen. Dazu: alle Liedtexte und diverse Fotografien. 

 

Zu erstehen bei unseren Konzerten - aber natürlich auch online:

https://www.drumwucht.de/erwerben